Essstörungen
Essstörungen sind durch Nahrungsverweigerung, übermäßige Nahrungsaufnahme oder unangemessene gewichtssteuernde Maßnahmen gekennzeichnet und treten in Form von Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating auf. Seelisch sind oft mangelndes Selbstwertgefühl, sozialer Rückzug oder Ängste, depressive Gefühle und Einschränkung der Interessen und Beschäftigungs-Vielfalt zu beobachten. Essstörungen können schwerwiegende Auswirkungen auf die seelische und gesundheitliche Gesundheit haben und bergen die Gefahr von Chronifizierung und körperlichen Folgeschäden. Als Risikofaktoren sind anzusehen: niedriges Körpergewicht, massive Gewichtssorgen der Patienten, Zyklusstörungen, Hinweise auf Mangelernährung, gastrointestinale Symptome, wiederholtes Erbrechen, Wachstumsstörungen. Bei den Patienten besteht häufig Unzufriedenheit mit dem eigenen Eßverhalten, Abhängigkeit des Selbstwertgefühls vom Körpergewicht, heimliches Essen oder Übergeben.
Für die Beurteilung des Körpergewichts/BMI sollten pädiatrische Altersperzentilen verwendet werden, bei Unterschreiten der 3. Perzentile wird stationäre Behandlung empfohlen.
Neben Therapiemotivation der oft ambivalenten oder abwehrenden Patienten sind Information und Mitbehandlung der Angehörigen von hoher Bedeutung. Behandlungsziele sind: Wiederherstellung und Halten eines angemessenen Körpergewichts, Normalisierung des Eßverhaltens, Beeinflussung der zugrundeliegenden emotionalen und sozialen Schwierigkeiten, Förderung der sozialen Integration und Wiederaufnahme angemessener Interessen und Beschäftigung.
Bei Essstörungen von Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern bedarf es eines eigenen Behandlungskonzepts.
Nähere Informationen sind auf unserer Homepage unter „Sprechstunde für frühkindliche Regulationsstörungen“ zu finden.