Prothesenwechsel
Informationen zum Wechsel von Hüft- und Knieprothesen
Die Lockerung einer Hüft- oder Knieendoprothese hat verschiedene Ursachen. Sie kann sowohl bei zementierten als auch zementfreien Prothesen meist nach Jahren auftreten. Es kommt dabei in Abhängigkeit vom Prothesentyp und der Implantationstechnik zum Einwandern von Bindegewebe zwischen Prothese und Knochen. Damit geht die feste Verbindung zwischen Prothese und Prothesenlager allmählich verloren. Im Gefolge nimmt die Schichtdicke des eingewanderten Gewebes immer mehr zu. Der ursprünglich fest ansitzende Knochen zieht sich immer mehr zurück, es entstehen immer größere Lücken zwischen Prothese und Knochen bis hin zu ausgedehnten Defekten. Der Prothesenschaft und die Pfanne können einsinken und ihre Position verändern. Der Knochen wird immer dünner und schwächer. Ursachen für die Lockerung können akute oder schleichende Entzündungen, durch Abrieb verursachte Knochenveränderungen oder eine Metall- und Zementallergie sein.
Beim Prothesenwechsel wird nun die Prothese mitsamt dem Lockerungsgewebe entfernt, auch Knochenzementreste werden sorgfältig ausgeräumt. Das Knochenlager wird vorbereitet. Bestehen nur kleine Defekte, gelingt es manchmal, mit einer größeren Prothese eine gute Stabilität zu erzielen. Bestehen aber größere Defekte, ist es jedoch notwendig, einen aufwendigen Defektaufbau mit Knochentransplantaten aus der Knochenbank durchzuführen, um ein ausreichend stabiles Lager für die neue Prothese herzustellen. Eine Vielzahl von Spezialprothesen steht uns heute zur Verfügung, um eine optimale Versorgung zu ermöglichen.
Sollte eine bakterielle Entzündung vorliegen, oder nicht sicher ausgeschlossen wer-den können, erfolgt der Prothesenwechsel in bestimmten Fällen „zweizeitig“, also in 2 getrennten Operationen. Hier haben Untersuchungen ergeben, dass die Behandlungserfolge in diesen Fällen besser sind.
So ist es beim Prothesenwechsel manchmal nicht möglich, wie beim Ersteinbau eine sofortige Belastungsstabilität zu erzielen, der verpflanzte Knochen oder das Implantat brauchen in Einzelfällen Zeit zur Einheilung. Je nach Ausmaß des vorgefundenen Defektes wird es manchmal notwendig sein, dass der Patient mit einem schrittweisen Belastungsaufbau beginnt und erst nach einigen Wochen das empfindliche Prothesenlager voll belasten kann.
Die Knochentransplantate aus unserer Knochenbank werden nach sehr strengen Richtlinien in einem professionellen Institut sorgfältig geprüft und bearbeitet. Sie entstammen von gesunden Patienten, bei denen z.B. eine Hüftprothese implantiert wurde.
Wir sind als offizielles Prothesenzentrum der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie zertifiziert – eine Auszeichnung, die für hohen Qualitätsstandard steht.
Nähere Informationen können wir gerne nach Durchsicht Ihrer Befunde in einem persönlichen Gespräch erörtern.