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Wenn die Kinderlunge pfeift

Kinderklinik-Chefarzt Prof. Frommhold informiert anlässlich des Welt-Asthma-Tages

Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. David Frommhold (im Bild mit Assistenzärztin Michaela Ottmann) klärt anlässlich des Welt-Asthma-Tages über die Ursachen und Therapiemöglichkeiten bei Asthma auf. Foto: Koch/Klinikum Memmingen

 

Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Rund fünf Prozent aller Jungen und Mädchen leiden an der entzündlichen Atemwegserkrankung. Anlässlich des Welt-Asthma-Tages (7. Mai) sprachen wir mit dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Memmingen, Prof. Dr. David Frommhold.

Herr Prof. Dr. Frommhold, woran erkenne ich, dass mein Kind an Asthma leidet?
Prof. Frommhold: Eine Asthmaerkrankung kann lange Zeit unentdeckt bleiben. Kinder, die unter einem Belastungsasthma leiden, haben beispielsweise nur beim Sporttreiben Probleme. Bei einem allergischen Asthma wiederum kommt es zu Anfällen, wenn das Kind mit dem verantwortlichen Allergen in Kontakt gekommen ist – das können beispielsweise Tierhaare, Hausstaubmilben oder Pollen sein. Grundsätzlich macht sich Asthma durch Atemnot, Husten und eine leicht pfeifende Ausatmung bemerkbar. Diese entsteht durch verengte Bronchien.

Was kann ich tun, wenn ich die Vermutung habe, dass mein Kind an einer Asthmaerkrankung leidet?
Prof. Frommhold: Für eine Diagnosestellung sucht man am besten seinen Kinderarzt auf. Oft kann er durch eine genaue Schilderung der Symptome eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Er wird das Kind abhören, die Atemanstrengung beurteilen und die Sauerstoffsättigung messen. Mit Hilfe eines kleinen Lungenfunktionstests kann er sehen, ob die Lunge des Kindes verengt ist.

Wann kommt die Kinderklinik ins Spiel?
Prof. Frommhold: In der Klinik können wir durch einen großen Lungenfunktionstext im sogenannten Body-Plethysmographen noch genauere Messungen zu verschiedenen Lungen- und Atemparametern vornehmen. Dabei sitzt der Patient in einer luftdichten Kammer und atmet über ein Mundstück in einen separaten Raum. In der Kammer entstehen atmungsbedingt Druckschwankungen. Daraus wird beispielsweise der Druck in den Lungenbläschen ermittelt. Und natürlich kommen wir bei jeder Art von Notfall ins Spiel – sei es bei akuter Atemnot, einem schweren Asthmaanfall oder nicht nachlassenden Symptomen.

Was gibt es für Medikamente gegen Asthma?
Prof. Frommhold: Es gibt zwei Arten von Medikamenten. Zum einen die sogenannten `Feuerlöscher´. Das sind Asthmasprays, die bei akuter Atemnot die Lunge weiten. Und als Dauertherapie, auch in beschwerdefreien Momenten, die `Brandschutz´-Medikamente. Das sind meist Cortison-Sprays, die dauerhaft angewendet werden und die Entzündungsbereitschaft der Atemwege unterdrücken. Sie wirken damit gegen die Ursachen der Asthmaerkrankung, also gegen die Schwellung, Schleimbildung und chronische Entzündung der Bronchien.

Schaden diese Cortison-Sprays meinem Kind?
Prof. Frommhold: Cortison hat einen schlechten Ruf. Allerdings gibt es für Kinder sehr gut verträgliche Cortison-Sprays. Wichtig sind beim Inhalieren die richtige Dosierung sowie die richtige Technik. Dann kann man vermeiden, dass das Cortison in den Blutkreislauf gelangt und Nebenwirkungen verursacht.

Was sind die Ursachen einer Asthmaerkrankung?
Prof. Frommhold: Asthma kann genetisch bedingt sein. Auch schwere Virusinfektionen im Kleinkindalter, beispielsweise verursacht durch das sogenannte RS-Virus (Respiratory-Syncytial-Virus), können die Lunge der Säuglinge angreifen und später zu Asthma führen. Allergien spielen bei der Entstehung von Asthma ebenfalls eine Rolle. Und es gibt einen wichtigen Risikofaktor, der vermeidbar ist: Eltern, die rauchen.


Für asthmakranke Kinder und deren Eltern bietet das Klinikum Memmingen eine ambulante Schulung an, in der die Betroffenen mehr über die Erkrankung erfahren und das Verhalten in Notfallsituationen üben können.
Nähere Informationen zur Asthmaschulung bei Asthmatrainerin Bianca Hefele unter: Telefon: 08331/960499; E-Mail: bianca.hefele@klinikum-memmingen.de

 

Asthmatrainerin Bianca Hefele führt einen großen Lungenfunktionstest mit dem Body-Plethysmographen durch. Dabei sitzt der Patient in einer luftdichten Kammer. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen 

 

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