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Route startenRettungsleitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt
Hausärztliche Hilfe in Notfällen außerhalb der Sprechstundenzeiten.
Moritz Aberle vom Verein „Region der Lebensretter“ stellte auf Einladung von Anästhesie-Chefarzt Prof. Dr. Lars Fischer den Mitarbeitenden der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie die neue Lebensretter-App vor. Foto: Eva Maria Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand gehört zu den häufigsten Todesursachen. Denn bis der Rettungsdienst eintritt, ist es für den Patienten oft schon zu spät. Weil im Notfall jede Sekunde zählt, sollen künftig über eine App qualifizierte Ersthelfer durch die Leitstellen zum Notfallort gerufen werden können.
Über 60.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die wenigsten davon überleben. Denn eine echte Überlebenschance haben nur die Patienten, bei denen umgehend mit der Reanimation begonnen wird. Der Rettungsdienst braucht aber im Schnitt rund zehn Minuten, bis er am Notfallort eintrifft. Für die meisten Patienten ist das zu spät. Deswegen hat der Verein „Region der Lebensretter“ eine App etabliert, mit der Rettungsleitstellen registrierte Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe des Notfalls befinden, über ihr Smartphone orten und alarmieren können.
„Diese qualifizierten Retter, die in den ersten drei bis fünf Minuten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand eintreffen, können die Überlebenschance der Patienten verdoppeln bis vervierfachen“, betont Moritz Aberle vom Lebensretter-Verein bei einer Fortbildung der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitenden der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie. „Diese qualifizierten Erstelfer erhalten Patienten mit Herzdruckmassage, Beatmung oder Defibrillation am Leben bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen.“
Registrieren können sich über die neue App all diejenigen, die eine entsprechende klinische oder präklinische Fachqualifikation besitzen und beispielsweise in einer medizinischen Einrichtung arbeiten oder einer Hilfsorganisation angehören.
„Auch Mitglieder der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und der Polizei, die über eine regelmäßige Auffrischung ihrer Erste-Hilfe-Basismaßnahmen verfügen, sind herzlich willkommen“, betont Aberle. „Sie alle können sich jetzt als Ersthelfer registrieren.“
Noch in diesem Sommer soll die Alarmierung der qualifizierten Ersthelfer in der Leitstelle Donau-Iller, zu der die Stadt Memmingen sowie die Landkreise Unterallgäu, Günzburg und Neu-Ulm gehören, offiziell beginnen. „Andere Regionen wie beispielsweise das Ost- und Oberallgäu oder der Landkreis Biberach arbeiten bereits mit der neuen Lebensretter-App“, so Aberle.
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Klaus Holetschek und wird mit Mitteln des Freistaats Bayern bezuschusst.
Mehr Informationen unter regionderlebensretter.de.