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Dr. Daniel Zimmer im Schaltraum des Herzkatheter-Labors. Foto: Koch
Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern. Die erfolgversprechendste Behandlung ist häufig die Katheterablation, bei der das verantwortliche Herzmuskelgewebe minimalinvasiv verödet wird. Das Klinikum Memmingen bietet seinen Patientinnen und Patienten seit Kurzem neben den etablierten Verfahren auch eine neue, hocheffektive Ablationsmethode an, bei der über hochenergetische, elektrische Impulse gezielt und selektiv das betroffene Gewebe verödet wird.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung in Deutschland. Allerdings bleibt die Erkrankung oft unbemerkt, denn nicht jeder Betroffene spürt Symptome.
„Unbehandelt erhöht Vorhofflimmern das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder eine Herzschwäche zu entwickeln“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Andreas May von der Medizinischen Klinik I am Klinikum Memmingen.
Sicher und effektiver als mit einer medikamentösen Therapie lässt sich die Herzrhythmusstörung mittels minimalinvasivem Kathetereingriff behandeln.
„Auslöser für Vorhofflimmern sind Störsignale aus den Lungenvenen, welche die Herzmuskelzellen der Vorhöfe aus dem Takt bringen. Bei dem Eingriff veröden wir mithilfe eines Katheters, der über die Beinvene eingeführt wird, gezielt Herzmuskelzellen im linken Vorhof des Herzens, um die Störsignale sozusagen auszusperren“, erklärt Dr. Daniel Zimmer, Kardiologe und Sektionsleiter der Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik I.
Die etablierten thermischen Methoden zur Behandlung von Vorhofflimmern bestehen aus der sogenannten Kryoballon-Ablation, also einer Behandlung mit Kälte, und der Radiofrequenz-Ablation, die mit Hitze arbeitet. Oft wird dabei ein sogenanntes 3-D-Mapping-System zu Hilfe gezogen, mit dem eine Art Landkarte des Herzens erstellt werden kann.
„Neben diesen Verfahren, mit welchen weltweit schon Millionen von Patienten behandelt wurden, steht uns mit der sogenannten Pulsed-Field-Ablation, kurz PFA, eine neue, elektrische Ablationsmethode zur Verfügung, bei der hochenergetische Impulse mit einer Spannung von 1500 Volt zum Einsatz kommen, die gezielt nur an den Herzmuskelzellen wirken“, sagt Zimmer zu der neuen Methode, die damit Einzug ins Allgäu findet.
„Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass empfindliches Gewebe in unmittelbarer Nachbarschaft nicht verletzt werden kann“, betont Chefarzt May. „Damit ist diese Methode nicht nur hocheffektiv, sondern auch ganz besonders sicher für den Patienten.“
Der Eingriff findet in leichtem Dämmerschlaf unter örtlicher Betäubung statt und dauert weniger als eine Stunde. Am nächsten Tag dürfen die Patienten das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Seit Einführung dieser neuen Ablationsmethode werden am Klinikum Memmingen nun alle modernen Techniken zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen angeboten. Für die Patienten bedeutet das: Das Behandlungsteam kann je nach Art der Rhythmusstörung, der individuellen Befunde am Herzen oder dem Bedarf einer 3D-Abbildung der Herzanatomie aus mehreren etablierten Techniken die für den jeweiligen Patienten Passende auswählen.
KONTAKT:
Medizinische Klinik I
Chefarzt Prof. Dr. Andreas May
08331 / 70-2361
med1@klinikum-memmingen.de
Dr. Daniel Zimmer (links) bei einer Ablation im Herzkatheter-Labor. Foto: Koch
Der Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Klinikum Memmingen, Prof. Dr. Andreas May. Foto: Koch
KONTAKT:
Medizinische Klinik I
Chefarzt Prof. Dr. Andreas May
08331 / 70-2361
med1@klinikum-memmingen.de