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Wegen Herzproblemen musste der kleine Robert Nikolai bereits im Bauch seiner Mutter Olesia Delle behandelt werden. Jetzt ist er zur Freude aller im Memminger Klinikum gesund zur Welt gekommen. Mit im Bild (von links): Der Sektionsleiter der Kinderkardiologie, André Gatti, der Leiter der Geburtshilfe, Prof. Dr. Burkhard Schauf und Hebamme Judith Würzer. Foto: Klinikum Memmingen
Wegen Herzproblemen musste der kleine Robert Nikolai bereits im Bauch seiner Mutter behandelt werden. Grund war eine viel zu hohe Herzfrequenz des noch Ungeborenen, an der es ohne Therapie hätte sterben können. Jetzt kam der kleine Junge gesund im Memminger Kreißsaal zur Welt.
Die Herzprobleme des Fötus waren im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge beim niedergelassenen Gynäkologen aufgefallen. Die Mutter war damals in der 32 Schwangerschaftswoche und wurde sofort ins Klinikum Memmingen überwiesen.
„Das noch ungeborene Kind hatte bei unserer ersten Untersuchung eine Herzfrequenz von 237 Schlägen pro Minute“, erzählt der Sektionsleiter der Geburtshilfe und Pränataldiagnostik am Klinikum, Prof. Dr. Burkhard Schauf. Normal wäre laut Schauf eine Herzfrequenz zwischen 120 und 160 Schlägen pro Minute.
„Das Problem bei solch einem schnellen Herzschlag ist, dass der Körper des Kindes nicht mehr richtig mit Blut versorgt wird“, erklärt Schauf. „Würde man hier nicht sofort reagieren, könnte es sein, dass das Ungeborene noch im Mutterleib verstirbt.“
Deswegen wurde das Kind mit Herztabletten behandelt: „Das wird so gehandhabt, dass die Mutter die Medikamente einnimmt und diese dann über die Nabelschnur auf das Kind übergehen.“
Das hat laut Prof. Schauf gut funktioniert: „Der Herzschlag des Kindes normalisierte sich.“ Allerdings wurde die 25-jährige Mutter für einige Zeit zur Überwachung dabehalten, denn man wusste nicht, ob sie die Medikamente gut verträgt.
„Denn obwohl ihr eigenes Herz gesund war, musste sie Herztabletten einnehmen, was im schlimmsten Fall bei ihr zu Herzrhythmusstörungen hätte führen können“, so Schauf.
Gemeinsam wurden Mutter und Kind im Klinikum von der Gynäkologie, der Kardiologie und der Kinderklinik überwacht.
„Drei Tage verbrachte die Mutter an einem Langzeit-EKG (Elektrokardiogramm) zur Überwachung ihrer Herzfrequenz“, so Schauf.
Als klar war, dass sie die Medikamente gut verträgt, wurde sie aus der Klinik entlassen und danach regelmäßig ambulant weiterkontrolliert.
Zur Freude aller konnte sie jetzt am Wochenende (14. Februar) im Memminger Kreißsaal ein gesundes Kind zur Welt bringen: „Es zeigte sich tatsächlich der erhoffte, erfreuliche Verlauf“, betont der Sektionsleiter der Kinderkardiologie, Oberarzt André Gatti. „Die Herzrhythmusstörung des Kindes war nach der Geburt weg und ist seither nicht mehr aufgetreten.“ Und die Wahrscheinlichkeit eines nochmaligen Auftretens der Rhythmusstörung sei laut Gatti sehr gering.
„Vermutlich hat sich durch die Ausreifung des Herzens während der Schwangerschaft und die Veränderung der Kreislaufsituation des Kindes, die während der Geburt stattfindet, die Herzfrequenz normalisiert“, erklärt Oberarzt Gatti. Das Neugeborene wurde nach der Geburt noch einige Tage in der Memminger Kinderklinik überwacht.