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Die schweren Erdbeben im Frühjahr dieses Jahres haben das in vielerlei Hinsicht unterentwickelte Nepal noch tiefer in die Armut gestürzt. Medizinische Hilfe leistet Dr. Bala Ram Malla, der die bitterarme Bevölkerung für einen bezahlbaren Preis behandelt. Der nepalesische Chirurg bildete sich jetzt während einer dreimonatigen Hospitation im Klinikum Memmingen weiter.
Die heftigen Beben im April und Mai 2015 gelten als die tödlichste Katastrophe in der Geschichte Nepals. Sie haben die arme Bevölkerung noch ärmer gemacht. Krankenversicherungen existieren in dem südasiatischen Land kaum. Medizinische Behandlungen müssen aus eigener Tasche bezahlt werden und können eine Familie in den Ruin stürzen. Allerdings nicht, wenn die Patienten im hauptstadtnahen Dhulikhel Krankenhaus behandelt werden, in dem auch Dr. Bala Ram Malla praktiziert.
„Wir sind nicht auf Profit ausgerichtet, sondern behandeln unsere Patienten für umgerechnet rund zwei Euro am Tag“, erzählte in fließendem Englisch der 40-jährige Facharzt und Familienvater, der sich jetzt drei Monate lang in der allgemeinchirurgischen Abteilung von Chefarzt Professor Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt fortbildete.
„Verschiedene Therapiemethoden, die hier in Deutschland angewendet werden, sind in meiner Heimat unbekannt“, schilderte der nepalesische Arzt. Er hat sich auf die Behandlung des Darmes sowie der Bauchspeicheldrüse spezialisiert und hospitierte zu Fortbildungszwecken vor zwei Jahren auch in der Medizinischen Klinik II von Chefarzt Professor Dr. Albrecht Pfeiffer.
„Ich möchte das, was ich in Memmingen gelernt habe, an meine nepalesischen Kollegen weitergeben“, betonte Malla.
Damit er dazu die richtige Ausrüstung hat, spendeten Chefarzt Gutt und seine Abteilung dem 350-Betten-Haus in Dhulikhel (zum Vergleich: Das Memminger Klinikum zählt 500 Betten) moderne OP-Instrumente.
„Angedacht ist auch, dass einige unserer Chirurgen für einen Bildungsaustausch nach Nepal reisen, um dort die Ärzte vor Ort zu unterrichten“, betonte Chefarzt Gutt kurz vor der Abreise des asiatischen Kollegen.
Auch Internist Dr. Michael Guggenberger sowie die Endoskopieschwestern Isabell Kadletz und Miriam Bohrer von der Gastroenterologie (siehe Infokasten) am Klinikum Memmingen besuchten bereits das Dhulikhel Hospital in der Nähe der Hauptstadt Kathmandu und bildeten Klinikmitarbeiter in den Bereichen Ultraschall sowie Endoskopie weiter. Durch das Engagement von Oberarzt Guggenberger konnten auch zahlreiche Spenden für die Erdbebenopfer gesammelt werden.
Die Ärzte in Nepal müssen noch gegen Krankheiten ankämpfen, die in Europa längst nicht mehr vorkommen, wie beispielsweise Wundstarrkrampf. Auch die Kindersterblichkeit ist in dem alten Hindu-Königreich, eingekeilt zwischen den Großmachtblöcken Indien und China, noch sehr hoch: Fast acht Prozent der Säuglinge und Kleinkinder sterben an den Folgen der Trinkwasserverschmutzung, an Mangelernährung oder einfachen Infekten.
„Unser Ziel ist es nicht nur, die Menschen zu heilen, sondern sie gleichzeitig auch zu schützen“, erklärte Malla. „Das bedeutet, dass wir der Bevölkerung beispielsweise zeigen, wie sie ihr Trinkwasser aufbereiten kann.“
Endoskopie und Gastroenterologie: