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Oberarzt Stefan Schlechter vom Klinikum Memmingen ist Mannschaftsarzt der ECDC-Eishockey-Frauen, die derzeit um die Deutsche Meisterschaft kämpfen. Foto: Eva Maria Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
In der Verlängerung versenken die ECDC-Frauen den Puck im gegnerischen Tor. Das erste, hart umkämpfte Finalspiel um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft ist gewonnen. Die Memminger Spielerinnen reißen jubelnd die Arme in die Höhe. Mit ihnen freut sich: Stefan Schlechter, Gefäßchirurg am Klinikum Memmingen und Mannschaftsarzt der Indians.
Seit drei Jahren fiebert der Memminger Oberarzt Stefan Schlechter auf der Zuschauertribüne direkt hinter der Spielerbank mit den Eishockey-Frauen des ECDC – und ist schnell zur Stelle, wenn bei dem harten Sport eine Spielerin verletzt zu Boden geht.
„Zum Glück sind schwere Zwischenfälle beim Kampf um den Puck selten“, berichtet Mannschaftsarzt Schlechter.
Doch jetzt, während den Playoffs um die Deutsche Meisterschaft, gehe es schon mal „ruppig zu“, wie der Oberarzt es nennt. Erst vergangenes Wochenende erlitt eine Spielerin am Memminger Hühnerberg eine Schultereckgelenkssprengung. Und wurde gleich wenige hundert Meter vom Eisstadion entfernt im Memminger Klinikum versorgt.
„Die kurzen Wege sind natürlich optimal“, betont Schlechter. „Und auch von der Klinikleitung werden wir unterstützt und können dadurch vieles unbürokratisch regeln.“
Als Mannschaftsarzt investiert der Gefäßchirurg der Allgemeinchirurgie am Klinikum Memmingen (Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt) viele Stunden seiner sowieso schon spärlichen Freizeit.
„Man wächst da so rein und fühlt sich dann richtig verantwortlich für das Team.“
Und Schlechter feuert natürlich mit an: Zum ersten Mal stehen die Eishockey-Frauen seit Beginn seiner Tätigkeit als Mannschaftsarzt im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Der Gegner: die Panther aus Ingolstadt. Bereits am kommenden Sonntag (20. März) könnte sich entscheiden, wer Deutscher Meister wird. Bisher steht es in der Finalserie der beiden Mannschaften 1:1.
Leider bekommt man von der erfolgreichen Frauenmannschaft der Indians außerhalb des Eisstadions nicht viel mit: „Das Interesse für Frauen-Eishockey ist eher verhalten“, bedauert Schlechter. Während die Zuschauerzahlen bei den Herren-Spielen meist im vierstelligen Bereich liegen, „kommen zu den Damen meistens nur ein paar Dutzend Interessierte“, erzählt Schlechter. Er selbst ist aber oft mit der ganzen Familie auf der Tribüne vertreten. Dann begleiten ihn seine Frau und die zehn und zwölf Jahre alten Kinder, die beide selbst gerne Schlittschuh laufen.
„Das ist wirklich familientauglich“, betont Schlechter. „Die Stimmung ist gut und recht entspannt.“
Nach den Spielen allerdings kann es sein, dass die Familie ohne den Papa nach Hause gehen muss, weil der noch eine verletzte Spielerin ins Klinikum begleitet.
„Eine Platzwunde oder ein harter Puck auf den Unterarm, der röntgentechnisch abgeklärt werden muss“, nennt Oberarzt Schlechter ein paar Beispiele für typische Verletzungen beim Eishockey, die dann schon mal eine Spätschicht im Klinikum erfordern.
Und bald könnte es noch einen – erfreulicheren – Grund geben, warum Stefan Schlechter erst spät nach Hause kommt: „Falls die Mannschaft tatsächlich in einem der nächsten Spiele den Titel des Deutschen Meisters holen sollte, werde ich auf jeden Fall danach noch mit anstoßen.“