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Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs

Gynäkologen informieren über familiäres Erkrankungsrisiko und Heilungschancen

Der Chefarzt der Memminger Frauenklinik, Privatdozent Dr. Felix Flock, informiert beim Brustkrebsinformationsabend in der Stadthalle über das Risiko, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Foto: Haas/Klinikum Memmingen

Rund 180 Neuerkrankungen an Brustkrebs zählt die Frauenklinik im Klinikum Memmingen pro Jahr. Dem Sterblichkeitsrisiko entgegen wirken Therapien, die immer exakter auf die Patienten zugeschnitten werden. Der Oktober zählt traditionell als Brustkrebsmonat. Aus diesem Anlass informiert die Klinik im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 21. Oktober ab 19 Uhr, im Kleinen Saal der Memminger Stadthalle. Wir sprachen im Vorfeld mit Chefarzt Privatdozent Dr. Felix Flock.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken?

Flock: Der Brustkrebs ist der häufigste Krebs der Frau. In Deutschland zählen wir derzeit 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr – Tendenz steigend. Das bedeutet, dass jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt. Das Durchschnittsalter liegt bei 57 Jahren. Allerdings ist die Überlebensrate im Laufe der letzten 20 Jahre um ein Drittel gestiegen. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen.

Beim Informationsabend klären Sie über die genetische Veranlagung auf, an Brustkrebs zu erkranken. Kommt ein „Familiärer Brustkrebs“, wie Sie es nennen, häufig vor?

Flock: Circa zehn Prozent aller Brustkrebsfälle sind durch familiäre Veranlagung bedingt. Dahinter stecken Erbgutabweichungen – also Veränderungen in den Genen, die uns eigentlich vor einer Krebserkrankung schützen sollen. Frauen, in deren Familie viele Brustkrebsfälle vorkommen, betreuen wir mit intensivierten Vorsorgeprogrammen. Das bedeutet, dass bei diesen Patientinnen mehrfach im Jahr ein Ultraschall der Brust, eine Kernspinaufnahme und ein Mammographie-Screening durchgeführt werden.

Stichwort Mammographie-Screening: Beim Informationsabend sprechen Sie über Sinn und Unsinn solch einer Untersuchung. Was kann denn daran schlecht sein?

Flock: Das Mammographie-Screening ist etwas in Verruf geraten, denn es konnte in einzelnen Studien nicht sicher nachgewiesen werden, dass mithilfe dieser für Frauen etwas unangenehmen und strahlenbelastenden Untersuchung die Überlebensrate positiv beeinflusst werden kann. Fakt ist, dass das Screening bei Frauen in den Wechseljahren Sinn macht, denn diese haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Bei sehr jungen Frauen ist es allerdings wegen der schwierigeren Beurteilbarkeit der Brust oftmals unnötig. Um sich eine Vorstellung von der Strahlenbelastung der Mammographie machen zu können: Sie ist in etwa so hoch wie bei einem Fernflug von Frankfurt nach New York.

Sie sprechen beim Informationsabend auch über pflanzliche Hormone. Raten Sie Krebspatientinnen von einer Einnahme solcher Wirkstoffe ab?

Flock: Synthetische Hormone, die oft in den Wechseljahren von Frauen eingenommen werden, können stimulierend auf Krebszellen wirken. Aber auch pflanzliche Hormone sollten nicht bedenkenlos eingenommen werden. Es gibt zwar keine Studien über mögliche Nebenwirkungen, aber auch sie könnten auf Krebszellen stimulierend wirken.

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