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Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs

Gynäkologie-Chefarzt spricht über neue Therapieansätze und Heilungschancen

Gynäkologie-Chefarzt PD Dr. Felix Flock und seine Kollegen informieren anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober über neue Therapieansätze bei Brustkrebs.      Foto: Koch/Klinikum Memmingen

 

Rund 240 Neuerkrankungen an Brustkrebs zählt die Frauenklinik am Klinikum Memmingen pro Jahr. Der Oktober zählt traditionell als Brustkrebsmonat. Aus diesem Anlass informiert die Klinik im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 23. Oktober 2024, ab 19 Uhr, im Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) des Klinikums über Therapiemethoden und Heilungschancen. Wir sprachen im Vorfeld mit Gynäkologie-Chefarzt Privatdozent Dr. Felix Flock, dem Leiter des Zertifizierten Brustkrebszentrums am Klinikum Memmingen.

 

Brustkrebs ist der häufigste Krebs der Frau. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken?

PD Dr. Felix Flock: In Deutschland zählen wir rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Das bedeutet, dass jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt. Das Durchschnittsalter liegt bei 57 Jahren. Allerdings ist die Überlebensrate in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Das liegt unter anderem an besseren Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, die immer exakter auf die Patientinnen zugeschnitten werden können.

 

Stichwort „Diagnosemöglichkeiten“ – beim Informations-abend greifen Sie das Thema Mammographie-Screening auf. Was ist hier der aktuelle Stand?

PD Dr. Felix Flock: Durch das Screening, das für Frauen vom 50-sten bis zum 75-sten Lebensjahr empfohlen wird, können wir Tumore frühzeitig erkennen, sodass die OP-Radikalität deutlich geringer ausfallen kann und häufig auch die ergänzenden Therapien wie beispielsweise die Chemotherapie zurückgefahren werden können. Nur leider liegt die Beteiligungsrate am Screening bundesweit lediglich zwischen 50 und 60 Prozent, was sehr ernüchternd ist.

 

Gibt es speziellen Gründe für diese niedrige Beteiligung am Screening?

PD Dr. Felix Flock: Manche haben Angst, dass beim Screening etwas entdeckt werden könnte. Andere erkennen den Nutzen des Screenings nicht und beschränken sich beispielsweise auf eine Ultraschalluntersuchung der Brust. Allerdings haben Studien gezeigt, dass Krebsvorstufen und frühe Krebsstadien durch das Screening besser entdeckt werden können als durch eine Ultraschalluntersuchung.

 

Beim Informationsabend wird auch der Stellenwert von Yoga in der Krebstherapie vorgetragen. Was kann mit Yoga erreicht werden?

PD Dr. Felix Flock: Studien haben gezeigt, dass Yoga viele positive Wirkungen bei einer Krebserkrankung haben kann. Besonders gut waren die Ergebnisse zu einer Linderung des Fatigue-Syndroms, der Reduzierung von Angstsymptomen, einer Verbesserung der Schlafqualität und somit einer Verbesserung der Lebensqualität insgesamt. Durch spezielle Atemübungen und sanfte, angepasste Bewegungen sowie Körperhaltungen wird nicht nur die Aktivität gefördert, sondern auch die Entspannung. Hier am Klinikum bieten wir spezielle Yoga-Kurse für unsere Krebspatientinnen an. 

 

Auch wird es beim Informationsabend um vererbbare Krebserkrankungen gehen. Warum ist das ein großes Thema in der Frauenheilkunde?

PD Dr. Felix Flock: Dass Brustkrebs vererbt werden kann, ist weitläufig bekannt. Allerdings haben nur zwischen fünf und zehn Prozent der Brusttumore eine genetische Ursache. Anders sieht es dagegen beim Eierstockkrebs aus. Hier liegt die genetische Belastung bei rund 25 Prozent. Deswegen ist es wichtig, dass man Risikofamilien durch eine Testung identifiziert und ihnen intensivierte Vorsorgemaßnahmen anbietet.

 

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