Sie sind etwa KM vom Klinikum entfernt.
Route startenRettungsleitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt
Hausärztliche Hilfe in Notfällen außerhalb der Sprechstundenzeiten.
Sabine Stenzel vor und nach der Optifast-Therapie, durch die sie über 80 Pfund abgenommen hat. Fotos: privat
40 Kilogramm in einem Jahr abnehmen: Was wie ein Wunschtraum klingt, ist für Sabine Stenzel Wirklichkeit geworden. Nach rund ein Dutzend wirkungslosen Diäten hat die Oberallgäuerin mit einem Ausgangsgewicht von 122 Kilogramm an der medizinisch überwachten Optifast-Therapie des Klinikums Memmingen teilgenommen.
„Vier Kilo sollen noch runter“, sagt Sabine Stenzel selbstkritisch, aber mit einem Lächeln. Man merkt ihr an, dass sie schon jetzt, mit ihren 79 Kilogramm Körpergewicht bei einer Größe von 1,69 Metern sehr zufrieden ist. Das kann sie auch sein. Brachte sie doch vor einem Jahr noch über 80 Pfund mehr auf die Waage.
„Damals las ich im Wartezimmer eines Arztes über einen Optifast-Teilnehmer, der 40 Kilo abgenommen hatte und zum Marathonläufer wurde“, erzählt Stenzel. „Das gab für mich den Ausschlag. Ich dachte: Jetzt oder nie!“
Vom Entschluss, mit der Optifast-Therapie zu beginnen, hat Sabine Stenzel erst einmal niemandem erzählt – nicht einmal ihrem Lebensgefährten und auch nicht ihrer 14-jährigen Tochter.
„Ich wollte mich nicht unter Druck setzen. Mir hätte wahrscheinlich sowieso niemand geglaubt, dass ich es schaffe.“ Sabine Stenzel war schon als Kind moppelig. „Mein Körper war für mich immer ein rotes Tuch. Als ich dann mit meiner Tochter schwanger war, habe ich nochmal 30 Kilogramm zugenommen. Irgendwann konnte ich mich nicht mehr sehen.“
Während der Optifast-Therapie traf sie sich ein Jahr lang einmal in der Woche nach der Arbeit für dreieinhalb Stunden mit anderen übergewichtigen Frauen und Männern im Klinikum Memmingen zum Austausch, gemeinsamen Sporttreiben, Kochen und natürlich Wiegen. Dabei wurden die Teilnehmer von Psychologen, Ernährungs- und Physiotherapeuten beraten und von einem Arzt medizinisch betreut.
„Ein tolles Team und eine richtig familiäre Atmosphäre“, schwärmt Stenzel und ist sogar etwas traurig, dass sich der Kurs dem Ende zu neigt. „Jeder Teilnehmer wird da abgeholt, wo er gerade steht.“
Zu Beginn der Therapie durfte Stenzel nur Eiweißshakes zu sich nehmen. Später lernte sie bei den Therapiestunden neue Ess- und Lebensgewohnheiten: „Ich musste mit einer Punktetabelle alles aufschreiben, was ich über den Tag verteilt zu mir nahm.“ Außerdem begann sie mit sanften Sportarten wie Nordic Walking.
„Früher war ich ein totaler Sportmuffel. Jetzt ist Sport aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken“, sagt Stenzel. Obwohl der Tag der 42-jährigen Bio-Landwirtin und Hauswirtschaftsmeisterin schon um halb sechs beginnt und spät endet, findet sie zwischen Stall- und Vollzeitarbeit immer noch Zeit, um Walken zu gehen, Online-Pilates zu absolvieren oder auf den Hometrainer zu steigen.
„Im Sommer sind mir mal zwei Schumpen (Jungrinder) abgehauen. Als ich die wieder im Stall hatte, war ich so glücklich und stolz. Das hätte ich vor der Therapie nie geschafft. Da war ich immer total schnell aus der Puste.“
Dass kaum einer aus dem näheren Umfeld an den Erfolg der Therapie geglaubt hatte, gibt ihr Vater später zu: „An meinem Geburtstag hat er mir erzählt, dass er mir das nicht zugetraut hatte“, erzählt die 42-Jährige. „Dafür hat er sich bei mir entschuldigt.“
Inwiefern sich das Therapie-Programm von anderen Diäten abhebt, erklärt Kursleiterin Heidi Müller: „Diäten bringen meist nur kurzfristigen Erfolg. Das Optifast-Programm ist keine Diät, sondern eine Veränderung des Lebensstils. Deswegen schaffen es die meisten Teilnehmer, dauerhaft Gewicht zu verlieren.“
Die Sache mit den Diäten kennt auch Sabine Stenzel: Immer wieder hatte sie angefangen, weniger zu essen oder auf Süßigkeiten zu verzichten. „Ich habe zigtausende Diäten gemacht“, erzählt sie rückblickend. Doch erst mit dem Optifast-Programm hat sich ihr Gewicht normalisiert und stabilisiert.
„Es ist eines der wenigen Programme, dessen Erfolg durch wissenschaftliche Studien belegt ist“, betont Müller.
„Und ich habe richtig viel Kraft, Elan und Lebensfreude gewonnen und bin jetzt voller Tatendrang“, erzählt Stenzel, die jedem, der starke Gewichtsprobleme hat, dazu rät, bei dem Programm mitzumachen. „Denn etwas Besseres gibt es nicht.“
Informationen zum Optifast-Programm des Klinikums Memmingen für stark übergewichtige Menschen gibt es bei Programmleiterin Heidi Müller:
Telefon: 08331/70-2430