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7. November ist Magen-Darm-Tag

Leiter des Zertifizierten Darmkrebszentrums klärt über Therapiemöglichkeiten auf
Zentrum wurde vor 15 Jahren als erstes in Schwaben zertifiziert

 

In der interdisziplinären Tumorkonferenz am Klinikum Memmingen besprechen Mitarbeitende der verschiedenen Fachabteilungen die für den Patienten bestmögliche Therapie. Foto: Bayer/Klinikum Memmingen


Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Allerdings ist die Diagnose längst kein Todesurteil mehr, betont Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt. Der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Leiter des Zertifizierten Darmkrebszentrums am Klinikum Memmingen sprach anlässlich des Magen-Darm-Tages (7. November) über moderne Therapiemethoden.


Rund sechs Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs. Das sind circa 70.000 Menschen jährlich. Was hat sich bei den Therapiemethoden getan?
Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt: Die Therapien sind heutzutage hochwirksam und viel schonender als früher. Frühe Vorstufen von Krebs, der meist durch entartete Polypen im Darm entsteht, lassen sich bei einer Darmspiegelung diagnostizieren und entfernen. Die Darmspiegelung, auch genannt Koloskopie, wird für Männer ab dem 50. Lebensjahr und für Frauen ab dem 55. Lebensjahr empfohlen.

Und wenn aus zunächst harmlosen Polypen bereits ein Tumor entstanden ist. Was dann?
Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt: Nicht nur Polypen im Darm, sondern auch ganz frühe Stadien von Krebsgeschwüren können bei einer Darmspiegelung entfernt werden. Dadurch kann eine Operation unter Vollnarkose manchmal verhindert werden, was vor allem für ältere Patienten mit multiplen Vorerkrankungen ein relevanter Aspekt ist.

Und wenn der Tumor bereits weiter fortgeschritten ist?
Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt: In unserer interdisziplinären Tumorkonferenz definieren wir für jeden Patienten die bestmögliche Therapie. Kommt es zu einer Operation – möglicherweise in Verbindung mit einer Strahlen- oder Chemotherapie, entfernen wir nicht nur den Tumor selbst, sondern auch den angrenzenden Darmanteil mit entsprechendem Sicherheitsabstand sowie das dazugehörige Lymphabflussgebiet. Unser Pathologisches Institut liefert schon während der Operation erste Ergebnisse über die Ausbreitung des Tumors, sodass wir absolut zielgerichtet operieren können.

Viele Patienten haben Angst vor einem künstlichen Darmausgang nach einer Operation. Ist diese Angst begründet?
Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt: Sitzt der Tumor in der Nähe des Schließmuskels, kann es vorkommen, dass wir einen künstlichen Darmausgang anlegen müssen. Allerdings kann dieses sogenannte Stoma nach Ausheilung des Darmes meistens wieder zurückgelegt werden. Organ- und Funktionserhalt sowie die Wahrung einer möglichst hohen Lebensqualität sind für uns hohe Prämissen.

Das Darmkrebszentrum am Klinikum Memmingen wurde vor 15 Jahren als erstes Zentrum in ganz Schwaben von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und seitdem kontinuierlich rezertifiziert. Was bringt dem Patienten diese Zertifizierung?
Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt: Eingriffe im Bauchraum sind diffizil und erfordern eine hohe chirurgische Expertise. In einem zertifizierten Zentrum wird garantiert, dass alle Operateure über die notwendige Erfahrung verfügen. Selbst Patienten mit späten Krebsstadien mit Metastasen in Leber und Lunge haben wir hier am Klinikum Memmingen schon geheilt.


INFO: Bei den Memminger Gesundheitstagen kann man unter dem Titel „MEET THE EXPERTS – 15 Jahre Zertifiziertes Darmkrebszentrum Memmingen" am Samstag, 11. November, von 15 bis 17 Uhr, im kleinen Saal der Memminger Stadthalle mit den Spezialisten des Darmkrebszentrums persönlich ins Gespräch kommen. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt, Leiter des Zertifizierten Darmkrebszentrums und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Klinikum Memmingen sprach anlässlich des Magen-Darm-Tages (7. November) über moderne Therapiemethoden bei Darmkrebs. Foto: Haas/Klinikum Memmingen

 

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