Sie sind etwa KM vom Klinikum entfernt.

Route starten

In lebensbedrohlichen
Notfällen:

112

Rettungsleitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt

Giftnotruf

089 - 192 40

Notfallberatungen und Informationszentrale bei Vergiftungen.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

116 117

Hausärztliche Hilfe in Notfällen außerhalb der Sprechstundenzeiten.

Kindernotdienst
116 117
Zahnnotdienst
116 117

Notfallklinik

08331 / 70 14060
Notfall
- A A A +

Hilfe bei kindlichen Lungenerkrankungen

Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. David Frommhold am Bett einer Patientin. Foto: Koch/Klinikum Memmingen

 

„Die Lunge zählt zu unseren wichtigsten Organen,“ betont Kinderklinikchefarzt Prof. Dr. David Frommhold vom Klinikum Memmingen. „Deshalb ist ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Angebot gerade im Kinderlungenzentrum von immenser Bedeutung.“

Eines der wichtigsten Verfahren zur Erkennung von Krankheiten der Atemwege und der Lunge ist die Bronchoskopie, auch genannt Lungenspiegelung.

„Sie ist beispielsweise dann notwendig, wenn bei einem Kind auffällige Atemgeräusche festgestellt werden“, schildert Chefarzt Frommhold. Durch die Anschaffung von entsprechend kleinen Geräten könne dieses Untersuchungsverfahren auch bei Neugeborenen eingesetzt werden. „Zum Beispiel, um Fehlbildungen auszuschließen, oder wenn ein Kind einen Gegenstand verschluckt hat.“

Auch ein Lungenfunktionstest könne schon bei den kleinsten Patienten der Kinderklinik durchgeführt werden. „Dafür sind wir gerätetechnisch gut ausgestattet“, betont der Chefarzt.

Lungenspülungen wiederum werden dann notwendig, wenn bei einer Entzündung der Atemwege seltene Keime vermutet werden.

„Auf diese Weise könnten wir auch Corona-Viren identifizieren, falls der dringende Verdacht einer schweren, COVID-19-bedingten Lungenentzündung besteht“, schildert Chefarzt Frommhold. „Allerdings kommt dies sehr selten vor, da bei Kindern die Infektion mit dem Virus meist sehr mild verläuft.“

Zur genauen Ursachenfindung bei kindlichen Lungenerkrankungen werden am Klinikum Memmingen auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Selbst eine Probenentnahme (Lungenbiopsie) sei am Klinikum möglich, „allerdings wird sie im Kindesalter nur bei sehr seltenen Erkrankungen gebraucht“, so Frommhold.

Der Chefarzt und sein eingespieltes Team werden seit einigen Monaten durch den neuen Oberarzt Dr. Rupert Schlags verstärkt, der lange Zeit in der renommierten Fachklinik in Wangen tätig war. Dr. Schlags trägt, wie auch Dr. Frommhold, die Zusatzbezeichnungen Kinderpneumologie und Allergologie. Neben Fachärzten und speziell ausgebildetem Pflegepersonal ist im Kinderlungenzentrum auch ein Team aus Ernährungswissenschaftlern, Diabetologen, Neurologen, Gastroenterologen, Psychologen und Physiotherapeuten im Einsatz.

„Durch unsere facettenreiche Ausrichtung mit Lungenzentrum, Sozialpädiatrischem Zentrum und Kinderintensivstation sowie der engen Zusammenarbeit mehrerer Spezialambulanzen unter einem Dach, sind wir auch für die Diagnostik und Behandlung komplexer und chronischer Lungenerkrankung sehr gut aufgestellt“, betont Oberarzt Dr. Schlags. So wurde beispielsweise die Mukoviszidose-Ambulanz der Kinderklinik kürzlich als Spezialambulanz für Kinder und Jugendliche zertifiziert.

„Mukoviszidose ist die häufigste genetische Erkrankung, die bei der weißen Bevölkerung auftritt“, erklärt Oberarzt Schlags. „Im Klinikum Memmingen existiert ein spezielles Mukoviszidose-Team, das sehr viel Erfahrung mit dieser Krankheit hat.“  Durch ein Neugeborenen-Screening werde die Diagnose heutzutage oft sehr früh gestellt, was einen schnellen Behandlungsbeginn bereits im frühen Säuglingsalter ermögliche.

„Wird eine Mukoviszidose diagnostiziert, leisten wir neben der weiteren medizinischen Betreuung auch Hilfe im Alltag, zum Beispiel bei der Ernährung, bei sozialrechtlichen Problemen und Hygienefragen“, erklärt Dr. Schlags.

Funktionsbereich Allergologie

„Allergien nehmen allgemein zu, auch schon im Kindesalter“, so Dr. Schlags. Mit dafür verantwortlich sei unser westlicher Lebensstil mit einer sehr sauberen Umgebung „Der Leidensdruck bei den betroffenen Familien ist oft sehr hoch“, erklärt Prof. Dr. Frommhold. „Die Symptome bei einer allergischen Reaktion reichen von Hautausschlägen, Übelkeit und Schwellungen bis hin zu Kreislauf- und Atemproblemen oder in schweren Fällen zum Atemstillstand.“ In manchen Fällen könne eine Hyposensibilisierung, mit der Überreaktionen des Immunsystems behandelt werden können, eine Besserung bringen.

„Außerdem stehen wir für die Abklärung von Nahrungsmittel- und Medikamentenallergien zur Verfügung, zum Beispiel mit Provokationstestungen“, erklärt Dr. Schlags.   

Für asthmakranke Kinder und Jugendliche werden bereits seit Jahren in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen und Therapeuten spezielle Schulungen durchgeführt. „Dieses Angebot ist für den langfristigen Therapierfolg bei kindlichem Asthma sehr wichtig“, so Frommhold.

 

Weitere Informationen:

Das sehr breite Leistungsspektrum der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Memmingen erlaubt eine umfängliche Diagnostik und Behandlung von Kindern mit akuten und chronischen Lungenerkrankungen, Allergien und Neurodermitis. Auch Kinder mit seltenen Erkrankungen wie schwerem Asthma bronchiale, Mukoviszidose (CF), schweren Nahrungsmittelunverträglichkeiten und anderen schweren Allergien (Anaphylaxien) oder Fremdkörperaspirationen können auf den Spezialstationen und Spezialambulanzen der Memminger Kinderklinik auf hohem Niveau behandelt werden.

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Memmingen verfügt über 70 Planbetten und erfüllt regionale und überregionale Versorgungsaufgaben. Jährlich werden ca. 4.000 Patienten stationär und 11.000 ambulant versorgt.  Unter dem Dach der Kinderklinik befinden sich mehrere große pädiatrische Zentren mit überregionaler Bedeutung: Perinatalzentrum Level 1, ein Sozialpädiatrisches Zentrum, eine Psychosomatik, ein KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche mit eigener Kinderdialyse sowie eine angegliederte kinderchirurgische Sektion. Es bestehen Spezialambulanzen für Kinderpneumologie und -allergologie, Neurodermitis, Kinderkardiologie, Neuropädiatrie, Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie. Damit werden alle pädiatrischen Erkrankungen vollumfänglich versorgt, mit Ausnahme der Kinderonkologie.

Zurück