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Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder (Mitte) testete an einem der Klinikstände ein Endoskop, mit dem das Innere von Organen untersucht und behandelt werden kann. Im Bild weiter von links: Klinikverwaltungsleiter Wolfram Firnhaber, AOK-Chefin Regina Merk-Bäuml, der Ärztliche Klinikdirektor Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer und Endokopie-Schwester Silke Schulze. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Mit rund 8.000 Besuchern sind am gestrigen Sonntag (12. November) die 16. Memminger Gesundheitstage zu Ende gegangen. Unter dem Motto „Gesundheit in unserer Region“ waren heuer 70 Aussteller in der Stadthalle vertreten – ein Rekord.
„Diese Veranstaltung hat eine große Bedeutung für uns alle“, betonte Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder, „denn jeder von uns möchte natürlich bei allerbester Gesundheit ganz alt werden.“
„Wertvolle Informationen aus direktem Kontakt“ konnten die Besucher nicht nur an den einzelnen Messeständen mit nach Hause nehmen, wie der Ärztliche Direktor des Klinikum Memmingen, Professor Dr. Albrecht Pfeiffer, betonte, sondern auch in über 30 Fachvorträgen.
Hygiene-Chefarzt Dr. Christoph Pöhlmann vom Klinikum hielt einen informativen Eröffnungsvortrag zum Thema „Multiresistente Keime“ – also Krankheitserreger, bei denen die meisten Antibiotika versagen. „Die weltweite Zunahme von Antibiotika-Resistenzen gehört nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation zu den größten Gefahren für die Behandlung von Infektionskrankheiten“, betonte Pöhlmann. Resistente Keime seien nicht automatisch krankmachender als andere Keime, aber für sehr junge, sehr alte oder sehr kranke Patienten könnten sie zum Problem werden.
„Wir durften insgesamt 1.900 Besucher in den Vorträgen begrüßen“, freute sich Organisator Michael Birk vom Hauptamt der Stadt Memmingen. Dabei erfuhren die Zuhörer Wissenswertes über verschiedene Krebserkrankungen, über Schlafstörungen, Wechseljahre oder zum Beispiel die sogenannte Philippi-Methode, bei der Dankbarkeit und Vergebung als Schlüssel zur Gesundheit angesehen werden.
„Das interessante und informative Vortragsprogramm, das breitgefächerte Ausstellungsangebot sowie das abwechslungsreiche Rahmenprogramm sind ein Garant dafür, dass die Messe immer wieder zu einem Publikumsmagneten wird“, betonte Klinik-Pflegedirektor Hans-Jürgen Stopora, der zusammen mit seinen Kollegen die medizinische Leistungsfähigkeit des Klinikums präsentierte.
An einem überdimensionalen Leber-Bauchspeicheldrüsenmodell wurden moderne Diagnose- und Therapieverfahren dieser Organe vorgestellt sowie innovative Methoden zur Untersuchung von Magen und Darm, wie beispielsweise eine Endoskopie-Kapsel, die der Patient schlucken kann und welche pro Sekunde acht Aufnahmen macht auf ihrem Weg von der Speiseröhre zum Dickdarm.
Um einen realistischen Eindruck der täglichen Arbeit im Klinikum Memmingen zu vermitteln, hatte die Klinik für Anästhesiologie in der Stadthalle einen Operationssaal nachgebaut mit Beatmungsgeräten und Monitoren für die Vitalparameter. „Das alles verwenden wir im Operationssaal für die maximale Sicherheit und das Wohlergehen der Patienten“, erklärte Anästhesie-Chefarzt Prof. Dr. Lars Fischer, der zusammen mit seinen Kollegen aus Pflege- und Ärzteschaft bei den Messebesuchern den Blutdruck und die Sauerstoffsättigung im Blut mit einem einfachen Fingerclip maß.
Gleich nebenan konnten sich Interessierte am Stand der Diabetes- und Asthmaberatung des Klinikums ihre Lungenfunktion sowie ihren Blutzucker messen lassen, was laut Diabetesberaterin Gabriele Halbig rund 2.000 Besucher genutzt hatten. Zur Stärkung bot danach die Klinikküche gesunde Leckerei wie eine schmackhafte Rote-Beete-Suppe und einen saftigen Kürbiskuchen an.
Gesunde kulinarische Genüsse reichte auch die AOK Direktion Memmingen-Unterallgäu mit einem nussigen Chicoree-Forellen-Salat: „Frische Lebensmittel aus unserer Region rücken bei immer mehr Verbrauchern in den Vordergrund“, betonte AOK-Direktorin Regina Merk-Bäuml am Stand der Gesundheitskasse, wo viel über regionale Gesundheitsangebote informiert wurde und die Besucher an einem Vitaminrad ihre eigene Energie einsetzen konnten, um Saft aus frischen Orangen zu pressen. In einer Ausstellung wurde zudem gezeigt, wie viel Fett in unseren Lebensmitteln enthalten ist.
Nützliche Informationen bot auch die Memminger Polizei, die im Foyer der Stadthalle über Einbruchssicherung aufklärte und den Messebesuchern zeigte, wie man sein Heim vor Einbrechern schützt. „Da sieht man mal, wie leicht Diebe ein Fenster aufhebeln können“, war ein Zuschauer bei einer Demonstration der Polizei überrascht.
Unter den 70 Ausstellern waren auch rund 30 Selbsthilfegruppen und Hilfsorganisationen wie das Bayerische Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe oder der Verein „Notausgang“, der Hilfe für Menschen in Not bietet.
Die Gesundheitstage, welche im jährlichen Wechsel mit den Naturheiltagen präsentiert werden, sind eine Kooperation von Stadt Memmingen, Klinikum Memmingen und der AOK-Direktion Memmingen-Unterallgäu. „Mittlerweile ist die Messe zu einem festen Bestandteil im Memminger Veranstaltungskalender geworden“, so Organisator Michael Birk.