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Kinderärztin Cordula Henrichs ist die neue Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am Klinikum Memmingen, wo Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, Entwicklungsstörungen oder seelischen Problemen behandelt werden. Foto: Eva Maria Häfele/Klinikum Memmingen
Sie kümmert sich um Schreibabys, autistische Kinder, Buben und Mädchen mit Epilepsie, schweren Behinderungen oder Entwicklungsstörungen: Kinderärztin Cordula Henrichs, die neue Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am Klinikum Memmingen.
Das Patientenzimmer, in dem die 45-jährige Cordula Henrichs über einer aufgeschlagenen Krankenakte sitzt, ist auffallend groß und gleicht mit seinen vielen Kinderzeichnungen an den Wänden und den Kisten voller Spielsachen einem Raum in einer Kindertagesstätte.
„Wir brauchen hier viel Platz, damit sich unsere kleinen Patientinnen und Patienten richtig ausbreiten können“ erklärt Kinderärztin Henrichs. „Wenn sie dann inmitten von Spielsachen am Boden sitzen, sind unangenehme Gefühle oder Ängste meist verflogen.“ Für Henrichs ist genau das der richtige Zeitpunkt, um einen ungetrübten Blick auf die Buben und Mädchen zu werfen, die meist wegen einer diagnostischen Fragestellung mit ihren Eltern ins SPZ kommen
„Beim Spielen erfahre ich viel über unsere kleinen Patientinnen und Patienten. Ihr Spiel zeigt mir etwas über ihren motorischen oder geistigen Entwicklungsstand, über Konzentrationsfähigkeit, Sozialverhalten oder seelische Probleme.“
Zu Cordula Henrichs und ihrem Team kommen unter anderem Kinder mit Bewegungseinschränkungen, Hyperaktivitätsstörungen, Essproblemen, Behinderungen, Autismus, Ängsten oder Depressionen. Mit einem Team aus über 40 Mitarbeitenden ist das Memminger SPZ dabei sehr gut aufgestellt: „Wir haben im Unterschied zu vergleichbaren Einrichtungen in anderen Städten ein auffallend großes und fachlich sehr breitgefächertes Team, deswegen können wir viele verschiedene Krankheitsbilder diagnostizieren und behandeln“, beschreibt Henrichs die ambulant arbeitende Einrichtung. Am Memminger SPZ sind unter anderem Mitarbeitende aus der Ärzteschaft und der Psychologie, aus Physio-, Ergo- und Erlebnistherapie sowie aus der Logopädie im Einsatz. Henrichs selbst ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Neuropädiatrie. Dieses Fachgebiet befasst sich mit der körperlichen und geistigen Entwicklung sowie den möglichen Störungen und Erkrankungen des Nervensystems von Kindern. Die gebürtige Ulmerin hat bereits im SPZ des Universitätsklinikums Ulm gearbeitet, außerdem am Uniklinikum Augsburg sowie in der Kinderpsychiatrie des Augsburger Fachkrankenhauses Josefinum. Im Juni 2021 war sie als Stellvertreterin des damaligen SPZ-Leiters Dr. Robert Meisen nach Memmingen gekommen. Henrichs neue Stellvertreterin ist die Oberärztin Dr. Andrea Kresz.
Auch Robert Meisen, der vergangenes Jahr in den Ruhestand gegangen ist, hatte von der Memminger Einrichtung geschwärmt: „Das SPZ hier ist eine Perle! Was hier und allgemein in der Kinderklinik abläuft hat universitäres Niveau.“