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Klinikum Memmingen unterstützt Mitarbeitende bei der Trauerbewältigung am Arbeitsplatz

Ein schwerer Schicksalsschlag im Kollegenkreis kann das gewohnte Arbeitsgefüge ins Wanken bringen. Trauerbegleiterin Dr. Franziska Offermann gab Klinikmitarbeitenden wertvolle Tipps zur Krisenbewältigung. Fotos: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

 

Trauer begegnet vielen Krankenhausmitarbeitenden bei ihrer täglichen Arbeit mit Patientinnen und Patienten. Umso schwieriger ist der Umgang mit Krankheit, Tod und Krisen, wenn sie im kollegialen Umfeld auftauchen. Im Klinikum Memmingen wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich um die Krisenbewältigung am Arbeitsplatz kümmert und in diesem Zusammenhang Trauerbegleiterin Dr. Franziska Offermann aus Gauting bei München zu einem Vortrag einlud.

Stürzt ein Mitarbeitender in eine schwere Krise, löst das im kollegialen Umfeld oft Stress und Hilfelosigkeit, gepaart mit Sprachlosigkeit aus, wie Dr. Franziska Offermann aus Gesprächen mit Betroffenen berichtet. Dieses Verstummen der Kollegen kann vom Trauernden als Ignoranz oder Gefühllosigkeit missverstanden werden, was die Situation für alle Beteiligten noch schmerzhafter macht: „Die aufgestaute Spannung wird irgendwann unerträglich, Konflikte spitzen sich zu, die Motivation sowie die mentale Gesundheit geraten aus dem Gleichgewicht“, beschreibt Offermann. Die Folge: die Stressbelastung am Arbeitsplatz steigt, die Konzentration lässt nach, Fehltage häufen sich.
Damit es nicht so weit kommt, unterstützt Traumatherapeutin Dr. Franziska Offermann Trauernde, Teams und Führungskräfte bei der Trauerbewältigung und dem Erhalt der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz.
„Ziel ist es, Trauerreaktionen im Team empathisch zu begleiten“, erläutert Offermann. Sie hat Betroffene gefragt, was ihnen in Krisensituationen besonders geholfen hat. Die Antworten: „Persönliche Anteilnahme, Unterstützung, Empathie und Akzeptanz durch Kollegen und Vorgesetzte.“ Auch „Raum, Zeit und Verständnis für die Trauer“ sowie „Routine, Struktur und Alltag“ wurden oft genannt.
Dabei sei es laut Dr. Offermann wichtig, dass die Trauer in den Alltag integriert werde: „Integration heißt Frieden schaffen. Das Fremde anzuschauen, es kennenzulernen und anzunehmen als Teil des Systems.“ Denn der trauernde Mensch werde nicht mehr der, der er vorher war. „Ein Teil der Veränderung bleibt. Aber man kann lernen, gut damit zu leben.“
Am Ende des Vortrags wurde die noch junge Arbeitsgruppe „Trauerbegleitung für Klinikmitarbeitende“ vorgestellt, die sich aus sechs Mitarbeiterinnen des Klinikums Memmingen zusammensetzt und für den Aufbau eines Netzwerkes stark macht, das sich um die Trauerbewältigung am Arbeitsplatz kümmert: „Wir verstehen uns als Lotsen, die in einer Krisensituation die geeigneten Ansprechpartner vermitteln wollen“, erklärt Ines Rudolf, Sprecherin der Arbeitsgruppe und Leiterin der Palliativstation am Klinikum Memmingen.
„Die individuellen Bedürfnisse in einer Krisensituation sind ganz unterschiedlich“, weiß Rudolf. „Die einen brauchen psychologische oder seelsorgerische Unterstützung, andere benötigen die Hilfe eines Betriebsarztes, auch der Betriebsrat kann notwendig werden oder ein Supervisor, der zur Klärung von Konflikten im Team beiträgt.“

 

Die noch junge Arbeitsgruppe „Trauerbegleitung für Klinikmitarbeitende“ macht sich für den Aufbau eines Netzwerkes stark, das sich um die Trauerbewältigung am Arbeitsplatz kümmert. Im Bild (von links): Die Klinikmitarbeiterinnen Ines Rudolf, Maria Kappelmann, Evi Meckes, Sonja Schalk und Christine Wierl (es fehlt: Kathrin Lessmann). 

Neurochirurgie-Chefarzt Prof. Dr. Marcel Seiz-Rosenhagen eröffnete den Vortragsabend.

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