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Erhöhte Leberwerte – Was tun?

Sprach über die Ursachen von Lebererkrankungen: Chefarzt Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer vom Klinikum Memmingen. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

 

Die Leber ist das größte unserer inneren Organe. Sie übernimmt in unserem Körper vielfältige Aufgaben und ist lebenswichtig. Deswegen ist es von immenser Bedeutung, dass das Organ gut funktioniert. Wann das nicht der Fall ist und woran man dies erkennt, erklärte Chefarzt Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer vom Klinikum Memmingen bei einer gut besuchten Patienteninformationsveranstaltung. 

„Kaum ein Gebiet der Medizin hat in den letzten Jahren solch erhebliche Fortschritte gemacht wie die Leberheilkunde, auch genannt Hepatologie“, informierte Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer, der Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Memmingen.

„Die Leber ist maßgeblich am Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen beteiligt.“ Sie produziert Galle für die Verdauung und ist für die Entgiftung des Körpers verantwortlich – entzieht dem Blut also gefährliche Stoffe. Und nicht nur das: „Sie bildet und speichert Vitamine sowie Zucker, den wir tagtäglich beispielsweise für unsere Gehirnleistung benötigen.“

Ist die Leber erkrankt, seien die Symptome völlig unspezifisch. Denn direkte Schmerzsignale sendet das Organ nicht aus. Hinweise auf eine Lebererkrankung könnten Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gewichtsverlust, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, lehmfarbener Stuhl oder bierbrauner Urin sein. „Sowie die typische Gelbfärbung der Haut.“

Eine häufige Ursache für Leberentzündungen seien Viren, die eine Virushepatitis verursachen.

„Eine Hepatitis heilt in der Regel folgenlos aus, kann aber auch chronisch verlaufen“, so Chefarzt Pfeiffer. Vor allem bei Hepatitis C bestehe die Gefahr einer Chronifizierung. Hepatitis A heile dagegen meistens rasch ab und auch die Hepatitis B chronifiziere eher selten. 

Auch übermäßiger Alkohol schädige bekanntlich die Leber und könne bei zu hohem Konsum zu einer Fettleber führen.

„Dabei lagert sich, wie der Name schon sagt, Fett in der Leber ab.“ Neben Alkohol könnten auch Übergewicht, eine Diabeteserkrankung oder eine Virushepatitis eine Fettleber verursachen.

„Heutzutage leidet circa ein Drittel aller Erwachsenen unter einer Fettleber“, so Pfeiffer. Gefährlich werde es, wenn sich das Organ entzündet. „Dann kann es zu einer Leberfibrose, also einer beginnenden Vernarbung, und später zu einer Zirrhose kommen.“ Dabei sterben Leberzellen ab, die Leber verhärtet und vernarbt vollständig und kann ihre Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen.

„Eine Zirrhose birgt auch das Risiko für Leberkrebs, eines der weltweit am stärksten steigenden Karzinome.“ Pfeiffer führt dies auf die Wohlstandgesellschaft mit „zu guter Ernährung bei zu wenig körperlicher Bewegung“ zurück.

Auch eine Überdosierung von Medikamenten kann der Leber schaden. Denn viele Medikamente werden laut Pfeiffer über die Leber abgebaut: „Eine zu hohe Dosis, beispielsweise an Schmerzmitteln wie Paracetamol, kann ein akutes Leberversagen verursachen.“

Ein Indiz für die Funktion der Leber ist laut Pfeiffer beispielsweise der Gehalt des Proteins Albumin und des gelben Gallenfarbstoffes Bilirubin im Blut: „Ist die Leber krank, sinkt oft der Albumingehalt und steigt die Bilirubinkonzentration.  Deswegen färben sich auch die Haut und die Augen der Betroffenen gelb.“

Zur näheren Untersuchung der Leber dienen laut Pfeiffer neben einer Vielfalt von Laboruntersuchungen auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomografie oder Kernspintomografie. Bei einer Leberbiopsie wird eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Wollen wir der Leber etwas Gutes tun, sollten wir laut Pfeiffer Übergewicht vermeiden, Bewegung in den Alltag einbauen und mit Alkohol bescheiden umgehen. Kaffee dagegen scheint eine gewisse Schutzfunktion bei Lebererkrankungen zu haben.

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