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Konnte beim Süddeutschen Neurochirurgentag am Klinikum Memmingen rund 90 interessierte Zuhörer begrüßen: Tagungsleiter und Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Marcel Seiz-Rosenhagen. Foto: Eva Maria Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Mit großem Erfolg hat die Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Memmingen unter Chefarzt Prof. Dr. Marcel Seiz-Rosenhagen am vergangenen Wochenende (9. November 2024) den jährlich stattfindenden Süddeutschen Neurochirurgentag ausgetragen, der heuer unter dem Motto „Aktuelle Herausforderungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung“ stand.
„Die Themen Ausbildung, Fort- und Weiterbildung sind zentrale Aufgaben in unserem aktuellen Arbeitsalltag geworden“, betonte Tagungsleiter und Neurochirurgie-Chefarzt Prof. Dr. Marcel Seiz-Rosenhagen bei seiner Begrüßungsrede vor rund 90 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern aus ganz Süddeutschland.
„Es ist wichtiger denn je, sich über attraktive Bildungsangebote Gedanken zu machen“, unterstrich der Chefarzt vor den Zuhörenden aus dem Bereich der Neurochirurgie. Denn viele jüngere Kolleginnen und Kollegen würden sich im frühen Stadium ihrer Ausbildung die Fragen stellen: „Welche Richtung schlage ich einmal ein? Wie entwickelt sich die Neurochirurgie allgemein weiter und welche Entwicklung nehmen kommunale Häuser?“ Die Krankenhauslandschaft stehe damit vor großen Herausforderungen.
Um diese grundlegenden Fragen zu beantworten und auf Fortschritte in der Therapie neurochirurgischer Patienten einzugehen, hatte Prof. Dr. Seiz-Rosenhagen erstklassige Referenten eingeladen, die unter anderem aus Bern, Tübingen, Nürnberg und Regensburg angereist waren.
„Die rege Beteiligung und die lebhaften Diskussionen im Anschluss an die Vorträge haben mich sehr begeistert“, fasste Tagungsleiter Seiz-Rosenhagen zusammen.
In mehreren hochkarätigen Fachvorträgen thematisierten Experten aktuelle Therapiemethoden bei degenerativen – also abnutzungsbedingten – Veränderungen der Wirbelsäule, bei Tumorerkrankungen des Nervensystems sowie bei atypischen intrazerebralen Blutungen, also Einblutungen in das Hirngewebe. Außerdem wurde ein Workshop für junge Neurochirurginnen und -chirurgen angeboten, in dem das Überwachen von Hirnfunktionen während eines operativen Eingriffs geübt wurde.
In ihrem Vortrag „Moderne Aspekte in der Ausbildung von Assistenzärztinnen und -ärzten“ betonte Prof. Dr. Dorothee Mielke, Direktorin der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Augsburg, wie wichtig es sei, den jungen Kolleginnen und Kollegen ein transparentes und gut strukturiertes Ausbildungskonzept mit regelmäßigen Evaluationen zu bieten.
„Unsere Assistenzärztinnen und -ärzte benötigen frühzeitig eine supervidierte Übertragung von Verantwortung sowie ein frühes Erlernen praktischer Fähigkeiten“, so Mielke. „Das bedeutet in der Praxis: frühes Assistieren im OP-Saal, schrittweises selbstständiges Operieren in klaren, voranschreitenden und sich wiederholenden Strukturen mit steigenden Schwierigkeitsgraden.“ Außerdem sei eine angstfreie Lernatmosphäre von Bedeutung. Auch die Vermittlung von sogenannten Soft Skills gehöre zu einer erfolgreichen Ausbildung, so Mielke: „Wie kommuniziere ich mit den Patienten? Wie überbringe ich schwerwiegende Diagnosen?“
Auch Vorstand Maximilian Mai vom Klinikum Memmingen unterstrich in seinem Vortrag „Krankenhauslandschaft – Wo geht die Reise hin?“ die Wichtigkeit gut ausgebildeten Personals: „Nach dem Aus der Ampel-Koalition in Berlin steht auch die Krankenhausreform weiterhin auf der Kippe. Dennoch werden die Kliniken so oder so eine sinnvolle Schwerpunktbildung anstreben müssen und auch hier wird entscheidend sein, wer genügend qualifiziertes Personal hat.“
Im letzten Vortrag des Tages fasste Ralf Schmid, Geschäftsführer des Flughafens Memmingen, die positiven Aspekte flacher, betrieblicher Hierarchien zusammen: „Durch das kollegiale `Du´ haben wir uns vom `Sie´ zum `wir´ entwickelt und konnten die Leistungsfähigkeit unseres Flughafens noch deutlich steigern!“