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Die Epilepsieberatung Schwaben-Allgäu feierte 15-jähriges Jubiläum mit Vorträgen im Rahmen der Gesundheitsakademie im Klinikum Memmingen. Im Bild von links: Cordula Henrichs, Oberärztin Neuropädiatrie und SPZ Leiterin, Barbara Eberle und Ulrike Titze, Sozialpädagoginnen an der Epilepsieberatungsstelle. Foto: privat
Über 80 Besucher fanden sich im Klinikum ein: Im Rahmen der Gesundheitsakademie wurde mit Vorträgen zum Thema „Epilepsie trifft Lebensplan“ das 15-jährige Jubiläum der Beratungsstelle gefeiert. Die Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ), Oberärztin Cordula Henrichs, gab interessante Einblicke zu Fragen der Behandlung der Erkrankung „gestern-heute-morgen“.
Epilepsie wirft für Betroffene viele Fragen auf: Die Epilepsieberatungsstelle im Klinikum Memmingen berät seit 2009 unter der Trägerschaft von Körperbehinderte Allgäu in Kooperation mit dem Klinikum Memmingen Betroffene, Angehörige, sowie Arbeitgeber und Institutionen. Die Beratungsstellen befinden sich im SPZ am Klinikum Memmingen, sowie im Centrum Viva von Körperbehinderte Allgäu in Kempten.
Die Sozialpädagoginnen Barbara Eberle und Ulrike Titze informierten darüber, in welchen Aspekten wie Schule, Ausbildung und Beruf die Epilepsieberatungsstelle Betroffenen wertvolle Unterstützungsmöglichkeiten anbieten kann.
Last but not least berichtete eine betroffene Mutter über den schulischen Werdegang ihres Sohnes, der nach anfänglicher Förderschulempfehlung schließlich seinen Weg an der Realschule mit Erfolg geht. Eine junge 18-Jährige in der Berufsorientierung machte Mut, den eigenen Weg im eigenen Tempo zu gehen. Eine ehemalige Chefsekretärin ermunterte alle gleich Betroffenen auch mit der Erkrankung offen zu sein für neue Wege, Hilfen anzunehmen und niemals den Mut zu verlieren.
Die Klinikseelsorge mit Anette Stark brachte durch ein Musikstück zum Ausdruck, dass neben der Behandlung der körperlichen Symptome und der psychosozialen Beratung auch die Seele Bedürfnisse hat im Prozess von Krankheitsbewältigung.
Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die ebenso häufig ist wie Diabetes oder Asthma. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich, langfristige Prognosen manchmal schwierig. Oft müssen Weichen neu gestellt werden. „Epilepsie trifft Lebensplan“ ist deshalb auch bundesweit das Motto des diesjährigen Tages der Epilepsie, der jeweils Anfang Oktober im Kalender steht.
Epilepsie kann Lebenspläne von einem Tag auf den anderen durcheinanderwerfen: Fahrverbot für ein Jahr, alleine Schwimmen geht erst mal gar nicht, auch andere Sportarten sollen nicht mehr ausgeübt werden, zum Beispiel Surfen oder Klettern im Gebirge. Was tun, wenn man Krankenschwester ist oder Dachdecker?
Barbara Eberle und Ulrike Titze von der Beratungsstelle freuen sich über eine zunehmende Offenheit gegenüber der chronischen Erkrankung zum Beispiel an Schulen und Arbeitsplätzen. Oftmals gibt es mit wenigen Veränderungen inklusive Lösungen, wenn alle Beteiligten mit einer optimistischen Grundeinstellung nach gemeinsamen Lösungen suchen.
Text: Ulrike Titze
Information Epilepsieberatung Schwaben Allgäu: Email: epilepsieberatung@klinikum-memmingen.de, www.kb-allgaeu.de, Tel: 08331/702600