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Eine nette Situation auf der Palliativstation

Eine nette Situation auf der Palliativstation – geschrieben von Frau Rudolf, Stationsleiterin auf der Palliativstation

Wir hatten die Dame zwei Tage zuvor von der Überwachungsstation übernommen. Aufgrund der vielen „Kabel und Ableitungen“, die bis dato notwendig waren, war es der Patientin seit Tagen bestenfalls möglich, an den Bettrand zu sitzen. Ansonsten war die - eigentlich eher quirlige Patientin den ganzen Tag ans Bett gebunden. Essen war ihr aufgrund von Übelkeit kaum möglich, weshalb sie übergangsweise „künstlich“ (über die Vene) ernährt wurde.


Nun hatte sie sich nach einer akuten Krise soweit stabilisiert, dass wir Frau B. von der Überwachungs- auf die Palliativstation übernehmen konnten.

Sie schlief anfangs viel, klagte dann aber zunehmend über Langeweile. 
Da es neben der medizinisch notwendigen Versorgung das Hauptanliegen in der Palliativpflege ist, die Lebensqualität der uns anvertrauten Patienten zu verbessern, überlegten wir gemeinsam, was Frau B. jetzt in diesem Zustand möglich wäre und ihr eine Freude machen würde. Der Vorschlag, mal wieder etwas „anständiges“ zum Essen zu versuchen und dazu raus aus dem Bett und per Rollstuhl mit ins Esszimmer zu gehen, fand großen Anklang, wenngleich Frau B. etwas ungläubig dreinschaute.
Wir entfernten alle Kabel und Leitungen, die momentan irgendwie entbehrlich waren, tauschten das Krankenhaus-Hemd durch ihren fröhlich farbigen Lieblings-Hausanzug aus, besorgten einen Rollstuhl mit Kuscheldecke und wagten es, mit Hilfe unserer Schülerin, vorsichtig aufzustehen. Es klappte alles besser als gedacht!


Im Esszimmer angekommen deckten wir schön den Tisch, zeigten Frau B. unsere Auswahl an Speisen, von der sie sich eine Kleinigkeit aussuchte und freuten uns mit ihr über diesen Erfolg. Frau B. strahlte uns an und meinte: „Das wäre jetzt der richtige Augenblick für ein Glas Sekt!“. In unserem Vorrat befand sich tatsächlich noch eine Flasche der alkoholfreien Charge, sodass wir ihr auch diesen Wunsch erfüllen konnten. Aufgrund der Spontanität war der Sekt zimmerwarm, was den Korken jedoch umso besser knallen ließ und uns in diesem Moment nicht weiter störte…

Wir füllten die Gläser, stießen an und Frau B. sagte strahlend: „Auf die Gesundheit!“

Von links nach rechts: Stationsleiterin Ines Rudolf, Frau B., Praktikantin Kathrin Lessmann
Foto: Palliativstation/Klinikum Memmingen

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