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Seitdem das Klavier im „Wohnzimmer“ der Palliativstation steht, wird es gerne von Patienten und Angehörige, aber auch von Ärzten und Pflegekräften bespielt. Hier sitzt der zwölfjährige Emil am Klavier, der regelmäßig für seine sterbenskranke Oma musizierte. Foto: Klinikum Memmingen
Eigentlich wollte die Bambergerin Michaela Derra ihr gebrauchtes Klavier im Internet verkaufen. Auf ihre Anzeige wurde Ines Rudolf aufmerksam, die Leiterin der Palliativstation am Klinikum Memmingen. Als Rudolf der Anbieterin von ihrer Arbeit mit unheilbarkranken Menschen erzählte, war diese so gerührt, dass sie kurzerhand beschloss, ihr Klavier der Station zu schenken.
„Musik kann Herzen berühren, Ängste lindern und entspannen“, schildert die Leiterin der Palliativstation am Klinikum Memmingen, Ines Rudolf. „Deswegen hatten wir uns schon lange ein Klavier für unsere Station gewünscht.“ Denn Anspannung, Angst und Trauer gehören zu einem Klinikalltag mit unheilbarkranken Menschen, wie sie auf der Palliativstation betreut werden, natürlich dazu.
„Mit Musik kann man so viele verschiedene Gefühle und Stimmungen ausdrücken. Außerdem ist ein Klavier ein sehr schönes Möbelstück, das sich harmonisch in die wohnliche Atmosphäre unserer doch sehr speziellen Station einfügt“, ergänzt die Palliativ-Care-Fachkraft Angela Huber. Denn die Palliativstation im zweiten Obergeschoss des Klinikums ähnelt nur bedingt einer normalen Station. Neben Krankenzimmern gibt es dort ein Ess- und ein Wohnzimmer, die wegen ihrer Möblierung eigentlich wie ganz normale Wohnräume aussehen – mit Sofa, Couchtisch, Fernseher, Bücherregalen und Essgarnitur.
Auf der Suche nach einem gebrauchten Klavier hatte sich Stationsleiterin Rudolf im Internet umgeschaut und war dort auf die Kleinanzeige einer Frau aus Bamberg gestoßen, die ihr gebrauchtes Klavier für rund 1.000 Euro verkaufen wollte.
„Ich habe Frau Derra von unserem Herzenswunsch und unserer Arbeit mit unheilbarkranken Menschen erzählt, und da war sie so beeindruckt und gerührt, dass sie kurzerhand beschloss, uns ihr gut erhaltenes Klavier zu schenken“, erzählt Ines Rudolf rückblickend. „Damit bereitete sie natürlich allen – Patienten und Mitarbeitern – eine unsagbar große Freude!“
Seitdem das Klavier nun im „Wohnzimmer“ dieser besonderen Station steht, wird es von den verschiedensten Personengruppen bespielt: „Von Patienten und ihren Angehörigen, von Pflegekräften, Ärzten und unserem Musiktherapeuten“, erzählt Angela Huber. „Alle erfreuen uns mit ihrem ganz individuellen Spiel!“
In der Adventszeit erklangen auf der Station Weihnachtslieder: „Von einer Patientin, der das abendliche Klavierspiel viel Freude in ihrer schwierigen Krankheitsphase bereitete“, erzählt Rudolf. „Zusammen mit der weihnachtlichen Dekoration zog eine wunderschöne Atmosphäre in unsere Räume ein.“
Auch der zwölfjährige Emil, der seine schwerkranke Oma regelmäßig auf der Palliativstation besuchte, setzte sich gerne ans Klavier. Seine zwei Jahre jüngere Schwester Martha malte zur Musik zauberhafte Bilder, mit der die beiden das Krankenzimmer ihrer Oma schmückten.
„Michaela Derras Geschenk, das Klavier aus Bamberg, hat schon vielen Menschen, Patienten, Angehörigen, Besuchern und auch dem Personal schöne und berührende Momente beschert. Dafür sind wir sehr dankbar!“, sagen die beiden Kolleginnen einstimmig.