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15 Jahre Zertifiziertes Darmkrebszentrum

Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt (Bildmitte) während einer Darmkrebsoperation. „Wir arbeiten hier auf höchstem Niveau“, betont der Leiter des Zertifizierten Darmkrebszentrums am Klinikum Memmingen, das vor 15 Jahren zum ersten Mal von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und seitdem kontinuierlich rezertifiziert wurde. Foto: Bayer/Klinikum Memmingen

 

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Rund 70.000 Menschen erkranken jährlich. Allerdings ist die Diagnose längst kein Todesurteil mehr, betont Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt. Der Chefarzt leitet das Zertifizierte Darmkrebszentrum am Klinikum Memmingen, das vor 15 Jahren zum ersten Mal von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurde – als erstes Darmkrebszentrum in ganz Schwaben.

Rund sechs Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs. Allerdings sind die Therapien heutzutage hochwirksam und viel schonender als früher, unterstreicht Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt, Zentrumsleiter und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Klinikum Memmingen.

„Selbst ein spätes Krebsstadium mit Metastasen in Leber und Lunge ist noch kein Todesurteil. Auch solche Patienten mit weit fortgeschrittenen Erkrankungen haben wir hier am Klinikum Memmingen schon geheilt.“

Das Darmkrebszentrum wurde vor 15 Jahren zum ersten Mal von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und seitdem kontinuierlich rezertifiziert.

„Unsere großen Stärken sind die Interdisziplinarität und die kurzen Wege. Wir haben alle bildgebenden Diagnoseverfahren vor Ort und sind rund um die Uhr einsatzbereit. Unser Pathologisches Institut liefert schon während der Operation erste Ergebnisse über die Ausbreitung des Tumors, sodass wir absolut zielgerichtet operieren können.“

Rund 100 Darmkrebsoperationen werden am Klinikum Memmingen im Jahr durchführt.

„Eingriffe im Bauchraum sind diffizil und erfordern eine hohe chirurgische Expertise“, betont Gutt. „Deswegen sollten solche Operationen ausschließlich in einem dafür zertifizierten Zentrum vorgenommen werden.

Die meisten chirurgischen Eingriffe werden in Memmingen laparoskopisch (siehe Infokasten) mit Hilfe der Schlüssellochtechnik durchgeführt. Dadurch erholen sich die Patienten relativ schnell nach der Operation.

„Während des Eingriffs entfernen wir nicht nur den Tumor selbst, sondern auch den angrenzenden Darmanteil mit entsprechendem Sicherheitsabstand sowie das dazugehörige Lymphabflussgebiet“, erklärt der Chefarzt. Denn hier gelegene Lymphknoten könnten ebenfalls betroffen sein. „Sitzt der Tumor in der Nähe des Schließmuskels, kann es vorkommen, dass wir einen künstlichen Darmausgang anlegen müssen“, so der Chirurg. Allerdings könne dieses sogenannte Stoma nach Ausheilung des Darmes zum Großteil wieder zurückgelegt werden.

Frühe Vorstufen von Krebs – der meist durch entartete Polypen im Darm entsteht – lassen sich bei einer Darmspiegelung diagnostizieren und entfernen.

„Die Darmspiegelung wird für Männer ab dem 50. Lebensjahr und für Frauen ab dem 55. Lebensjahr empfohlen. Im Rahmen dieser Untersuchung erkennen wir Darmkrebs-Vorstufen, sogenannte Polypen, und entfernen sie meist in derselben Sitzung. Nur wenige Prozent dieser Polypen erweisen sich nach der pathologischen Analyse als bösartig. Aber es sind eben oft genau die zunächst harmlosen Polypen, aus denen später Krebs entstehen kann“, erklärt der Chefarzt der Medizinischen Klinik II und stellvertretende Leiter des Darmkrebszentrums, Prof. Dr. Eike Gallmeier. Er betreibt am Klinikum Memmingen eine der leistungsstärksten Endoskopie-Abteilungen in ganz Schwaben: „Wir führen rund 10.000 Spiegelungen im Jahr durch.“

Nicht nur Polypen im Darm, sondern auch ganz frühe Stadien von Krebsgeschwüren können laut Chefarzt Gallmeier bei einer Endoskopie entfernt werden. „Dadurch kann eine Operation unter Vollnarkose manchmal verhindert werden. Ein relevanter Aspekt, vor allem bei älteren Patienten“, erklärt Gallmeier, der für seine Forschungen zu Darmkrebs an der John-Hopkins-Universität in Baltimore (USA) schon mehrere Preise erhielt.

„Unsere wöchentlich stattfindende Tumorkonferenz ist interdisziplinär besetzt mit Onkologie, Chirurgie, Gastroenterologie, Endoskopie, Radiologie, Pathologie und Strahlentherapie. Gemeinsam beurteilen wir die vorliegenden Ergebnisse und besprechen die Möglichkeiten. So können wir individuell für jeden Patienten die bestmögliche Therapie definieren“, so Gallmeier weiter.

„Dabei sind Organ- und Funktionserhalt sowie die Wahrung einer möglichst hohen Lebensqualität natürlich hohe Prämissen“, betont Chefarzt Gutt.

 

Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier (Bildmitte) bei einer endoskopischen Darmuntersuchung. Mit rund 10.000 Endoskopien im Jahr beherbergt das Klinikum Memmingen eine der leistungsstärksten Endoskopie-Abteilungen in Schwaben. Foto: Koch/Klinikum Memmingen

 

INFOKASTEN:
Laparoskopische Chirurgie:
Die laparoskopische Chirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie, bei der mit Hilfe eines optischen Instruments und indirekt zu bedienender Pinzetten und Messer chirurgische Operationen innerhalb der Bauchhöhle vorgenommen werden.
Das Prinzip der laparoskopischen Chirurgie besteht darin, die Bauchdecke im Wesentlichen intakt zu lassen und lediglich kleine Durchstichöffnungen für die benötigten Instrumente und ihre Führungshülsen zu schaffen.

 

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